Ein Freund ist, wer Dich für gutes Schwimmen lobt, nachdem Du beim Segeln gekentert bist.
Werner Schneider
09.11.2020
Wer entscheidet hier? Auch wenn es einen Vorsitzenden gibt, gilt beim Betriebsrat die Entscheidung des Gremiums, also der Gruppe als maßgeblich. Meist will man ohnehin bevorzugt gemeinschaftlich entscheiden, entspricht es doch viel mehr dem demokratischen Werteverständnis von Betriebsräten. Das ist manchmal schwierig in der Umsetzung. Personelle Fragestellungen sind besonders heikel: Wer wird freigestellt? Wer übernimmt die Vertretung des Vorsitzenden, wer rückt nach? Auf welcher Grundlage entscheiden wir: Immer nach der Reihenfolge (Wahlergebnis) oder besser auch mal nach Eignung und Kompetenz? Werden diese Fragen nicht transparent geklärt und einvernehmlich beschlossen, kommt es in der Folge immer wieder zu Konflikten und nicht selten zu tiefen Verletzungen, die man einander nachträgt. Hinzu kommt, dass auch recht einfache Klärungs- und Entscheidungsprozesse nicht mehr funktionieren, wenn es keine klare Gesprächsführungs-, Entscheidungsprämissen und -techniken gibt. Die Klausurtagung des Betriebsrats kann genutzt werden, um gemeinsam eine solche Gesprächs- und Entscheidungskultur einzuführen. Gerne greife ich dazu auf Methoden zurück, die auch in selbstorganisierten Unternehmen und agil arbeitenden Teams erfolgreich eingesetzt werden, weil diese in den weitesgehend hierarchiefreien Raum des BR Gremium gut passen. Hier gibt's mehr dazu